Lass uns über die gesetzliche Rente reden und warum sie allein oft nicht ausreicht, um später unbeschwert durchs Leben zu gehen.
Die gesetzliche Rente, auch Altersrente genannt, ist ein staatliches Umlagesystem, das sicherstellen soll, dass du im Ruhestand eine gewisse finanzielle Unterstützung bekommst. Klingt super, oder? Leider nein - die gesetzliche Rente hat ihre Tücken.
Welche Probleme hat die gesetzliche Rente?
1. Demografie:
Unsere Gesellschaft wird immer älter. Das ist an sich gut, denn wir leben länger und gesünder. Aber es bedeutet auch, dass es immer mehr Rentner gibt und weniger junge Menschen, die in das Rentensystem einzahlen. Mit anderen Worten: Die Beitragszahler*innen von heute müssen für immer mehr Rentner*innen aufkommen. Das kann zu einem Ungleichgewicht führen, bei dem es einfach nicht genug Geld für alle gibt. Sehr deutlich erkennbar wird das, wenn man sich die Alterspyramide für Deutschland ansieht. Aus einer Pyramide ist mittlerweile eher ein Dönerspieß geworden. Wenig Junge müssen viele Alte versorgen. Das System ist daher im Grundsatz zum Scheitern verurteilt. Denn durch das Umlagesystem werden deine Beiträge zur Rentenversicherung sofort wieder an die Rentnerinnen und Rentner ausgezahlt. Es wird also kein eigenes Kapital für dich gebildet.
2. Rentenformel:
Die Höhe deiner gesetzlichen Rente hängt von deinem durchschnittlichen Einkommen während deines Arbeitslebens ab. Klingt fair, oder? Allerdings gibt es eine Obergrenze, die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze. Das bedeutet, dass du über diesem Einkommen hinaus nicht mehr in das Rentensystem einzahlst und somit auch keine zusätzlichen Rentenansprüche erwirbst. Damit ist auch deine Rente bei einem gewissen Betrag gedeckelt. Gutverdiener haben somit eine noch größere Rentenlücke, die sie privat schließen müssen.
3. Inflation:
Wir kennen das alle: Im Laufe der Zeit steigen die Preise für Waren und Dienstleistungen. Deine Kaufkraft nimmt also ab, und das betrifft auch deine Rente. Wenn die Rente nicht Schritt hält mit der Inflation, wird es schwer, den Lebensstandard im Alter zu halten. Zwar steigt auch die Rente regelmäßig, Basis dafür ist aber die Entwicklung der Löhne und Gehälter. Diese müssen nicht im gleichen Maße steigen wie die Inflation.
4. Private Absicherung:
Die gesetzliche Rente soll nur eine Grundversorgung darstellen. Hier kommt das Rentenniveau ins Spiel. Das Rentenniveau ist ein wichtiger Indikator dafür, wie viel Prozent deines durchschnittlichen Einkommens du als gesetzliche Rente im Alter erhalten wirst. Leider ist das Rentenniveau in Deutschland in den letzten Jahrzehnten immer weiter gesunken und wird voraussichtlich auch in Zukunft weiter abnehmen. Aktuell liegt es bei rund 48 Prozent. Das bedeutet, dass du grob gesagt im Ruhestand etwa die Hälfte deines vorherigen Gehalts als Rente erwarten kannst. Ein niedrigeres Rentenniveau hat zur Folge, dass du einen größeren Teil deiner Einkünfte anderweitig absichern musst, um deinen Lebensstandard zu halten. Das unterstreicht die Notwendigkeit, sich um private Vorsorge zu kümmern, um eine komfortable Altersversorgung zu gewährleisten.
5. Deine individuelle Situation:
Wir sind alle einzigartig und haben unterschiedliche Lebenspläne. Manche möchten früher in Rente gehen, andere möchten vielleicht mehr reisen oder ein bestimmtes Hobby ausüben. Die gesetzliche Rente kann da oft nicht individuell genug sein, um all deine Wünsche zu erfüllen. Sie dient letztlich nur der Grundsicherung ab dem Renteneintrittsalter.
Das sind einige der Probleme mit der gesetzlichen Rente. Aber hey, keine Panik!
Was du dagegen tun kannst?
1. Informiere dich:
Kenne deine Rentenansprüche und wie viel du voraussichtlich im Alter bekommen wirst. Dazu kannst du dich bei der Rentenversicherung informieren oder einen Rentenberater befragen. Das ist die Basis, um eine konkrete Planung für sich selbst zu entwickeln.
2. Private Vorsorge:
Überlege, wie du privat vorsorgen kannst. Setze dich mit einem Finanzexperten zusammen und finde heraus, welche Anlagestrategie zu dir passt. Ziel ist es, deine Rentenlücke weitestgehend zu schließen.
3. Früh anfangen:
Je früher du mit dem Sparen und Investieren beginnst, desto besser. Das Zauberwort hier ist "Zinseszins-Effekt". Selbst kleine Beträge können sich über die Zeit zu großen Summen entwickeln. Daher ist es sinnvoll, bereits früh eine Basis zu bilden. Aufstocken kannst du deine Sparrate im Laufe deines Berufslebens noch immer.
4. Flexibilität:
Plane nicht nur für die Rente, sondern auch für unvorhergesehene Ereignisse vor. Eine finanzielle Rücklage für Notfälle kann dich vor großen Sorgen bewahren. Daneben hängt es aber auch stark vom Produkt ab, wie flexibel du deine Altersvorsorge deinem Leben anpassen kannst. Lies dazu auch gerne meinen Beitrag zur Basisrente, in dem ich dir mehr zu diesem Thema zusammengefasst habe.
5. Aktiv bleiben:
Es ist nie zu spät, etwas zu ändern. Wenn du merkst, dass deine bisherige Vorsorge nicht ausreicht, überprüfe deine Pläne und passe sie an deine aktuellen Bedürfnisse an.
Um sorgenfrei den Ruhestand zu genießen, ist es also wichtig, privat vorzusorgen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie beispielsweise private Rentenversicherungen, Aktienfonds oder Immobilieninvestitionen. Eine gute Altersvorsorge berücksichtigt all diese Punkte und deine individuelle Situation. Getreu dem Motto „Nicht alle Eier in einen Korb legen“.
Für den Start ist es nie zu spät. Fakt ist aber, je früher du damit beginnst, desto besser. Denn je mehr Zeit du hast, desto niedriger sind die benötigten Sparraten.
Ich hoffe, das hat dir geholfen, einen Überblick über die Thematik zu bekommen. Denk dran, das Thema Finanzen muss nicht trocken und langweilig sein. Es geht darum, dir und deiner Familie eine gute Basis für eine glückliche Zukunft zu schaffen.
Dein FinanzDad Rick